Neurodermitis: Ursachen und Behandlung



Neurodermitis – das kann den Betroffenen helfen

Zusammenfassung: Neurodermitis zählt zu den häufigsten chronisch entzündlichen Hautkrankheiten in Österreich. Außenstehende können sich schwer vorstellen, wie viele Bereiche des Lebens durch die Erkrankung beeinträchtigt sein können. Trotzdem gibt es verschiedene Wege und Möglichkeiten, um die Beschwerden der Patientinnen und Patienten zu lindern. Wie genau dies möglich ist, klären wir hier in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Den Leidensdruck richtig einschätzen

In einem ersten Schritt kann es hilfreich sein, sich über das komplette Ausmaß der Erkrankung klar zu werden. Denn Neurodermitis hinterlässt nicht bei jedem die gleichen Spuren. Wichtig ist deshalb in erster Linie, sich über die verschiedenen Lebensbereiche bewusst zu werden, in die die Krankheit hineinwirken kann.

Viele Betroffene haben etwa mit einem schlechten Schlaf zu tun, da sie in der Nacht der Juckreiz quält. Der Schlafmangel und der Juckreiz kann die Konzentration insgesamt verschlechtern, was Nachteile in Beruf oder Studium zur Folge haben kann. Darüber hinaus sind selbst körperliche Aktivitäten oft nur sehr eingeschränkt möglich und auch die Stimmungslage kann beeinträchtigt sein.

Wer sich selbst einen Überblick darüber verschaffen möchte, wie stark die Krankheit das eigene Leben beeinflusst, der kann einen Blick auf den Neurodermitis-Selbsttest hier auf dieser Seite werfen. Dieses klärt mithilfe eines kurzen Fragebogens, wie stark sich die Erkrankung auf das eigene Leben auswirkt.

Ursachen verstehen, Auslöser identifizieren

Die Veranlagung zu Neurodermitis kann vererbt sein, was jedoch nicht zwangsläufig den Ausbruch der Erkrankung bedeutet. Die Ursachen von Neurodermitis sind ein fehlgeleitetes Immunsystem und eine defekte Hautbarriere. Denn Neurodermitis ist eine systemische Erkrankung, die den gesamten Körper und nicht allein die Haut betrifft. Schuld trägt ein überschießendes Immunsystem, das – aufgrund eines Reizes – zu viele entzündungsfördernde Botenstoffe ausschüttet. Die Folge ist eine entzündete, schmerzhafte und oft stark juckende Haut.

Umweltreize können Schübe der Erkrankung auslösen oder verschlimmern: Menschen reagieren dabei ganz unterschiedlich auf Umwelteinflüsse. Den meisten gelingt es jedoch im Laufe der Jahre, sich einen Überblick über die positiven und die negativen Einflüsse auf den persönlichen Zustand zu verschaffen. Dies können zum Beispiel bestimmte Lebensmittel sein, die besser gemieden werden sollten. Darüber hinaus können zum Beispiel Wolle oder das verwendete Waschmittel Schübe der Neurodermitis beeinflussen. Eine Vermeidung dieser Umwelteinflüsse hilft gegen Schübe, bekämpft die Neurodermitis jedoch nicht ursächlich.

Was Sie gegen Neurodermitis tun können

Den Juckreiz lindern

Ganz wichtig ist bei Neurodermitis die richtige Behandlung der Erkrankung und den Juckreiz zu lindern . Denn dieser ist nicht nur an und für sich äußerst unangenehm. Darüber hinaus verleitet er natürlich zum Aufkratzen der Haut. Diese ist ohnehin schon sehr trocken und kann durch die Erkrankung rasch zu bluten beginnen. Insgesamt führt das Kratzen deshalb zu einer deutlichen Verschlimmerung der Lage.

Neurodermitis ist zwar noch nicht heilbar, aber dafür gut behandelbar. Für jeden Schweregrad stehen geeignete Therapien zur Verfügung – angefangen bei der Basistherapie, über antientzündliche Cremen oder Salben, bis hin zu Lichttherapien oder Systembehandlungen. Moderne Systemtherapien wie Biologika als Injektion oder Januskinase-Hemmer in Tablettenform können den Juckreiz rasch lindern und zu einem deutlich verbesserten Hautzustand führen.

Auf die richtige Pflege achten

Ja, auch bei der Pflege müssen Patienten mit Neurodermitis Vorsicht walten lassen. Denn normale Pflegeprodukte, wie sie von anderen gefahrlos verwendet werden können, stellen für die empfindliche Haut ein Risiko dar. Trotzdem ist es wichtig, sich ausreichend um das größte Organ des Menschen zu kümmern. Regelmäßiges Eincremen verhindert zum Beispiel ein zu starkes Austrocknen der Haut. Andernfalls kann diese ihre Schutzfunktion nach einiger Zeit nicht mehr ausreichend erfüllen. Zu häufiges Duschen ist ebenfalls zu vermeiden, da dies der Haut zusätzliche Feuchtigkeit entzieht und so zu einer Gefahr werden kann.

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